Wie hat alles angefangen?
Mein Weg hat vor gut 8 Jahren angefangen. Ich war 25 Jahre und hatte den Eindruck, mitten im Leben zu stehen. Ich war der Meinung zu wissen, wie das Leben funktioniert. Schließlich hatte ich meine eigene Wohnung, einen gut bezahlten, sicheren Job und befand mich zwischen Menschen, die ein ähnliches Leben hatten, wie ich.
Ich erinnere mich nicht mehr, wie ich dazu kam, aber ich nahm an einem Online-Kongress zum Thema Hautgesundheit teil. Zugegeben, wirklich nötig hatte ich das nach meiner Einschätzung nicht. Klar, manches Mal ärgerte ich mich schon über einen großen, rotglühenden Pickel im Gesicht mit einer gelblichen Füllung. Ich möchte an dieser Stelle erwähnen, dass ich mich nicht zu einer zimperlichen, oder sich schnell ekelnden Gruppe von Frauen zähle.
Nun, zu meiner Überraschung, war der Kongress absolut vielschichtig aufgebaut und dauerte zudem noch über mehrere Tage. Für mich nachvollziehbar, ging es vorerst mit der äußeren Haut los. Wie ist sie aufgebaut usw. Einiges kannte ich schon. Nix Neues – dachte ich mir.
Es ging weiter mit sogenannten Haut“pflege“produkten. Es stellte sich heraus, dass diese alles andere als Pflegeprodukte waren. Viele sind mit Hormonen zugesetzt. Hormone, die krebserregend sind, oder auf andere Art und Weise grundlegend schlecht auf den eigenen Körper wirken. Was machen die überhaupt darin? Stimmt das wirklich, was da im Kongress erzählt wird? Tatsächlich konnte ich mich mit Hilfe einer App überzeugen. Ich scannte alle Barcodes, der Produkte, die ich zu Hause hatte. Ja, das waren einige. Und kurioserweise hatten so ziemlich alle schlecht abschnitten. Verärgert über den bislang unwissentlichen Betrug, entsorgte oder verschenkte ich alle Dinge und tauschte sie gegen echte, naturbelassene, konservierungs-, parfum-, duftstoff- und sonstige schadstofffreie Produkte aus. Im Klartext: Seife, Kokosöl, Natron und Mehl. So viel nun zu den äußeren Faktoren, die die Haut beeinflussen.
Es ging weiter mit dem Inneren – der inneren Haut. Damit war insbesondere der Darm gemeint. Schließlich, geht die Haut im Mund, im Magen und Darm weiter. Stimmt, das klang mir auf einmal sehr logisch. Ich erfuhr, wie falsches Essen zu diversen Entzündungen im Darm führen, weil das Immunsystem überlastet ist und es deswegen auch zu Entzündungen auf der äußeren Haut, beispielsweise im Gesicht kommen kann. Also sind meine Pickel ein Zeichen dafür, dass mein Darm mit schlechten Sachen gefüttert wird bzw. mein Immunsystem an seine Grenzen kommt? Ich war enorm perplex, ich fühlte mich vor den Kopf gestoßen. Schließlich hatte ich den Zustand ja irgendwie selbst herbeigeführt und zu verantworten. So ein Scheiß! Ja, ich ärgerte mich. War sauer, warum ich davon nichts in der Schule, von meinen Eltern, oder sonst wo erfahren habe. Mittlerweile weiß ich, dass mein Umfeld es auch nicht besser wusste. Es war für mich an der Zeit, selbst die Verantwortung für meine Gesundheit (wieder bzw. erstmals bewusst) in die Hände zu nehmen.
Die Kongressexperten waren sich einig. Nachdem ich die wichtigsten Infos stets mitgeschrieben habe und ich diese nochmal las, bestätigte sich mein Eindruck. Alle nannten dieselben Ursachen. Die Übeltäter sind: ZUCKER, WEIßMEHL- und MILCHPRODUKTE.
Na toll. Ich glich die neu gewonnenen Kenntnisse mit den Lebensmitteln in meiner Küche ab: geschätzte 90 % waren einfach nur Schrott.
Der Schrott bestand bei mir aus fertigem Cappuchinopulver, Fertignudeln zum Aufgießen, aus Pizza, aus Käse in verschiedenen Varianten, Kaffee mit Milch, Energydrinks, Hackfleich, Wurst, Eier von Opas Hühnern, fettarmen Joghurt, Weizenmehl vom Typ 550 und eben alles, was das Fettnäpfchenfass – welches mir eher wie eine Fritteuse vorkam – noch zu bieten hatte.
Plötzlich sah ich die Welt mit ganz anderen Augen. Was tat ich da bisher nur meiner Gesundheit an? Was tat ich meinem Körper an?
Der Kongress ging weiter. Natürlich wurden auch Möglichkeiten geboten, sich von all dem Müll der Vergangenheit zu trennen. Ich erinnere mich noch, dass ich direkt ein vorgeschlagenes Natronbad ausprobiert hatte. Es blieb mir so sehr in Erinnerung, weil ich wirklich spüren konnte, wie es in meinen Beinen und Füßen kribbelte, als die Wasser-Natron-Lauge mir die Giftstoffe aus dem Körper zog. Das Wasser sah danach ganz anders aus. Ich war erneut verblüfft. Ja, die gemachten Aussagen haben Recht behalten.
Eine besonders wirksame Form der Entgiftung schien das Fasten zu sein. Ich lernte weiterhin im Kongress, dass es dem Darm guttut, wenn er für eine gewisse Zeit entlastet wird. Das klang für mich sehr plausibel. Einfach mal dem Immunsystem eine Pause geben. Aufräumen und neu anfangen.
Ja einfach nochmal neu beginnen und es dieses Mal besser machen – meiner Gesundheit zu Liebe. Genau das war mein Ziel. Aus diesem Grund entschied ich mich direkt im Anschluss zu fasten. Da ich es zuvor natürlich noch nie gemacht habe, arbeitete ich mit einem Coach zusammen. Begleitet zu werden und es auch noch während des normalen Lebens, also auch bei der Arbeit machen zu können, klang für mich überzeugend.
Voller Motivation und dem Drang, endlich in die Umsetzung zu kommen, ging es los.
- Es gibt auf jeden Fall Momente, in denen es besser ist, nicht zu wissen, was auf einen zu kommt. -
So machte ich neue Erfahrungen, wie es ist, einen Einlauf zu machen, wie energielos ich mich am Anfang fühlte, weil mein Körper mit einer elementaren Umstellung zu tun hatte und wie mein Umfeld auf mein Handeln reagierte. Ganze 23 Tage habe ich gefastet. Was darf ich euch sagen? Ich habe mich wirklich sehr gut gefühlt. In der Zeit habe ich mich viel mit dem Thema Essen beschäftigt. Was ist wirklich gesund? Was möchte ich im Anschluss essen und warum?
Vom Coach wurde mir ein überwiegender Anteil an Rohkost empfohlen. Das habe ich im Anschluss auch eine Weile umgesetzt. Jedoch war ich nicht bereit, all meine Töpfe oder Pfannen für immer weg zu geben. Ich entschied mich, zu einer roh-veganen-Essweise, die das Kochen beinhaltet. Dafür mache ich mir dann doch zu gerne eine heiße Suppe oder eine bunte Gemüsepfanne.
Rückblickend betrachtet bin ich selbst stark erstaunt, wie ich es geschafft habe, nach dem Fasten – beinahe wie selbstverständlich – Fisch, Fleisch, Wurst, Käse, Eier und Milch links liegen zu lassen und mich viel lieber anderen Lebensmitteln widmete. Sie waren für mich absolut uninteressant geworden. Ich hatte wirklich kein Verlangen mehr danach.
Ja, ich machte anscheinend in einer kurzen Zeit einen ordentlichen Wandel durch.